06.11.2024
Die Bundesregierung hat ihre Herbstprojektion für das Jahr 2024 vorgestellt. Noch im Frühling hat sie mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung von 0,3 Prozent gerechnet. Nun rechnet sie mit einem Schrumpfen um 0,2 Prozent.
Inflation, Kriege, Handelskonflikte und Probleme in einigen Branchen führen zu Verunsicherung bei Unternehmen und Haushalten. Unternehmen und Wohnungsbau werden zudem durch hohe Zinsen belastet. Diese verteuern Kredite für Investitionen. Für die Haushalte ist auch das gestiegene Preisniveau eine Last. Zwar sind die Reallöhne – je nach Branche – durchaus gewachsen. Sie liegen aber insgesamt noch nicht wieder auf dem Niveau des Jahres 2021.
Die Folge: Der private Konsum stagniert. Die Investitionen sinken sogar. Ein stabiler Zuwachs der verfügbaren Einkommen und niedrigere Zinsen könnten neuen Schwung bringen. Wir brauchen deshalb höhere Löhne – und niedrigere Leitzinsen der Europäischen Zentralbank.
Wichtig ist auch, dass der Staat die Wirtschaftslage nicht mit Ausgabenkürzungen zusätzlich verschlechtert. Er muss mit kreditfinanzierten Investitionen Nachfrage und Wachstum schaffen. Bedarfe gibt es genug: in den Kommunen, für Bildung, Gesundheit und Klimaschutz. Gute Kindergärten und Schulen, gut ausgebildete Fachkräfte und eine funktionierende Infrastruktur sind unverzichtbar.
06.11.2024
05.11.2024
05.11.2024